Volatilität ist der Preis, den wir für unsere Rendite bezahlen müssen. Je höher die Rendite, desto höher der Preis und die Schmerzen, die wir ertragen müssen.
Das wahre Risiko sitzt hinter der Volatilität - Du selbst. Wer die Schmerzen nicht aushält, der verkauft im falschen Moment und verwandelt Kursverluste in einen permanenten Verlust.
“When we speak of risk, we are not speaking of share price volatility. Share price volatility provides us with opportunity. When we speak of risk we are thinking about exposure to permanent loss of capital.” Chuck Akre
Deshalb ist es wichtig in Unternehmen zu investieren, die mit dem individuellen Mindset im Einklang stehen. In der Theorie ist die Rendite von schnell wachsenden Unternehmen höher als die von großen, etablierten Unternehmen. Die Schmerzen allerdings ebenso.
Die individuelle Rendite wird allerdings langfristig höher sein, wenn man seinem Mindset entsprechend investiert. Und somit schlechte Entscheidungen vermeidet.
Die 70:30 Regel
Ich habe eine gewagte These: Ein Affe, der 50 Unternehmen des S&P500 zufällig auswählt, wird langfristig 90% der Anleger schlagen. Weil er sich nicht beeinflussen lässt. Weil er gar nicht weiß, wie man verkauft. Weil er einfach 🐒 ist. Seine Welt ist einfach. Er macht sich keine Sorgen. Er blendet den Noise - unrelevante Informationen - aus.
Ich konzentriere mich mit meinen Artikeln überwiegend auf die psychologische Seite des Investierens: Meiner Meinung nach basiert der wahre Erfolg an der Börse zu 70% auf dem passenden Mindset - die Psychologie - und zu 30% auf der Auswahl der Unternehmen. Ähnlich wie in anderen Bereichen des Lebens.
Wie zum Beispiel beim Abnehmen: Wer erfolgreich abspecken möchte, der sollte sich zu 70% auf die Ernährung konzentrieren und zu 30% auf den Sport. Und doch machen es viele genau umgekehrt.
Das eigene Portfolio ist ein lebendes Projekt. Es wird zu keinem Zeitpunkt perfekt sein. Durch kontinuierliche Selbstreflexion, objektive Evaluation der gehaltenen Unternehmen und das stetige Schaffen von Wissen lässt sich es sich in die richtige Richtung schieben.
Kein Grund zur Panik
Unternehmen verändern sich nicht über Nacht. Kurse schon. Deshalb liegt in der Ruhe die Kraft. Meist zeichnet sich über einen langen Zeitraum ein Trend ab, dementsprechend man agieren kann.
Wer die Berg- und Talfahrten von hoch-volatilen Wachstumsunternehmen dennoch nicht verkraften kann oder möchte, der wird durch emotional getriebene Fehlentscheidungen eine niedrigere Performance erzielen, als wenn man direkt in die für das individuelle Mindset passende Unternehmen investiert hätte.
Meiner Ansicht nach ist das individuelle Risikoempfinden verantwortlich für den stetigen Kampf zwischen Value- und Growth-Investoren. Wer dazu bereit ist, größere Schmerzen zu ertragen, investiert volatiler. Das eine Camp demnach hat kein Verständnis für das andere. Unrecht hat letztendlich niemand. Es ist eine Frage der Perspektive.
Wenn es allerdings nach mir ginge, dann gäbe es diese Unterscheidung Growth vs. Value nicht einmal. Ich versuche in exzellente Unternehmen zu investieren. Und starkes Wachstum ist typischerweise eines ihrer Attribute.
Sei also ehrlich zu dir selbst und frage dich:
Wer bin ich wirklich?
Wie reagiere ich in guten als auch in schlechten Börsenzeiten?
Wie emotional nehme ich die Entwicklung meines Portfolios wahr?
Lass dich von Depots wie meinem inspirieren, aber kopiere es nicht. Es wird dich höchstwahrscheinlich nicht glücklich machen. Bringe stattdessen dein persönliches Portfolio in Einklang mit dir selbst.
Dein Portfolio ist wie ein guter Freund. Gemeinsam geht Ihr durch die guten und schlechten Zeiten des Lebens. Eine Beziehung, die hoffentlich sehr lange hält.
Sei Affe. 🙉
P.S. Mein aktueller Netflix-Tipp - Must Watch -
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